Am 1. August hat der Wiener Weihbischof Dr. Helmut Krätzl den Diakon und Mitglied des Deutschordenskonvents am Hochmeisteramt P. Miloš Zárecký zum Priester geweiht. Mit dem Weihbischof haben bei der Messe auch der Hochmeister, die Prioren von Österreich, Tschechien und Slowenien, Ordenspriester aus der tschechischen und österreichischen Provinz und viele Diözesanpriester aus der Slowakei, der Heimat von P. Miloš, konzelebriert. Anwesend waren auch die Mitbrüder des neuen Priesters aus der Gemeinschaft am Hochmeisteramt, die Deutschordensschwestern aus der Slowakei und aus Österreich und zahlreiche Gäste, vor allem Gläubige aus der Slowakei. Weihbischof Krätzl hat am Anfang seine Freude über einen neuen Priester in der Zeit des Mangels an Priesterberufungen zum Ausdruck gebracht. In seiner eindrucksvollen Predigt hat er dann über die Sendung und über die Aufgaben eines Priesters heute gesprochen. Die ganze Feier wurde auch von einem slowakischen Chor mitgestaltet und die liturgischen Lesungen und die Lieder in beiden Sprachen haben die Universalität der Kirche und des Ordens über die Grenzen hinweg unterstrichen. Anschließend hat der Hochmeister alle zu einer "Agape" im Hof des Deutschen Hauses eingeladen.
Der Deutsche Orden gehört traditionell zu den bedeutendsten Ritterorden, die sich auf dem Gebiet von Slowenien niederließen. Die ersten Niederlassungen wurden schon um 1200 gegründet. Seit 1917 existieren die selbstständigen Brüder- und Schwesternprovinzen. Vor allem die slowenischen Brüder haben während des zweiten Weltkrieges eine sehr schwere Zeit erlebt und manche von ihnen sind als Opfer des Hasses der Partisanen der nicht kommunistischen Bevölkerung gegenüber umgebracht worden und wurden so zu den Märteyrern des 20. Jahrhunderts. Heute wirken die Ordenspriester vor allem im Weißkrain, dem Gebiet an den Grenzen zu Ungarn und Kroatien, im Nordosten des Landes, in der sogenannten Südsteiermark, und in der Hauptstadt Laibach (Ljubljana). Die Ordensbrüder und die Ordensschwestern arbeiten in der Seelsorge, in der Krankenpflege und in der Jugenderziehung. Sie betreuen viele wunderschöne Orte, die schon 800 Jahre mit dem Orden verbunden sind. Wir wollen auf zwei interessante Orte aufmerksam machen.
Dorothea von Montau, Rekluse, Heilige, "Patronin des Deutschen Ritterordens und des Ordenslandes Preußen", wurde geboren am 6.2.1347 in Groß Montau bei Marienwerder als das siebte von neun Kindern des aus Holland eingewanderten Bauern Willem Swarte. Sie wuchs im alten Ordensland Preußen auf. Schon als Kind empfing sie ungewöhnliche Gnaden und fühlte sich zu harter Buße getrieben. Der vermögende Schwertfeger Adalbert in Danzig, der bereits die Vierzig überschritten hatte, heiratete 1363 die Sechzehnjährige. Durch eine erste Kreuzvision kurz nach der Hochzeit wurde ihr Herz, wie sie später bekannte, "zu heißbrennender Liebe entflammt". Vergebens versuchte ihr Mann durch harte Behandlung, ihr die für ihn unbegreifliche Frömmigkeit seiner Frau und ihr mildes, sanftes Wesen auszutreiben. Dorothea gebar neun Kinder und war ihnen eine liebevolle Mutter. Vier Kinder starben ganz klein, vier weitere wurden ihr im Pestjahr 1383 durch den Tod entrissen, so dass ihr nur die jüngste Tochter Gertrud blieb, die später Benediktinerin in Kulm wurde. Nach dem Tod der Kinder beschlossen die Eltern eine gemeinsame große Pilgerreise. Sie zogen mit Gertrud nach Aachen und von dort nach Einsiedeln in der Schweiz.
Die neueste Ausgabe der Zeitschrift "Deutscher Orden" ist in den letzten Tagen erschienen. Sie bringt u.a. Berichte über die Investitur in der Ballei "An der Etsch und im Gebirge" oder über die Exertitien und die Priesterweihe in der deutschen Brüderprovinz. Sr. Jožefa Ogulin OT schreibt in einem ausführlichen Artikel über die drei Deutschordenspriester - Märtyrer aus der slowenischen Provinz, die während des Krieges ermordet wurden.
"Deutscher Orden" ist eine religiös - kulturelle Zeitschrift des Ordens für seine Brüder, Schwestern, Familiaren und für alle Freunde und Interessierte. Sie wird vom Hochmeisteramt herausgegeben. Für Redaktion, Schriftverkehr und Versand ist Sr. Reinhilde Platter OT veranwortlich. Unter der Adresse Weggensteinstraße 12, 39100 Bozen oder unter Email sr.reinhilde@dnet.it kann die Zeitschrift abonniert werden. Auf Wunsch werden auch einige Probeexemplare zugesandt.
In Anwesenheit des Hochmeisters wurde am 18. Mai der Grundstein für das neue Pflegeheim Sankt Josef in Völlan (Südtirol) gelegt. Das bisherige Altenheim, das die Südtiroler Deutschordensschwestern schon seit dem Jahr 1851 führen, wird zur Gänze erneuert und auch vergrößert. Die Bewohner wurden für die Zeit des Neubaus in das Altenheim der Nachbargemeinde Tisens verlegt. Die Baukosten für das neue Heim werden auf 10,5 Millionen Euro geschätzt. Es soll zukünftig über 60 Betten für schwere Pflegebedürftige - mit eigenem Wohnbereich für Demenzkranke - verfügen. An der Grundsteinlegung nahmen Hochmeister Bruno Platter, Provinzoberin Sr. Hiltraud Unterkalmsteiner OT, Heimdirektor Sepp Haller und Landesrat Richard Theiner teil. Anwesend waren auch Prior P. Peter Lantschner OT und der Völlaner Pfarrer P. Oswald Vienna OT sowie eine stattliche Anzahl von Deutschordensschwestern, angeführt von der zuvor am Vormittag neu gewählten Provinzleitung.
Am 19. Juni beginnt das Priesterjahr, das von Papst Benedikt XVI. schon in März angekündigt wurde. Dieses Jahr soll vor allem zum Jahr des Gebets werden - des Gebets der Priester, für die Priester und mit den Priestern. Es wird unter dem Motto "Treue zu Christus, Treue des Priesters" stehen und mit der Feier der Vesper zum Hochfest des Herzens Jesu, an dem auch der Welttag der Heiligung der Priester begangen wird, eingeläutet werden. Anlass für das Priesterjahr ist der 150. Todestag des heiligen Pfarrers von Ars Jean-Marie Vianney (1786 - 1859). Bei der Ankündigung des Priesterjahres hat der Papst auch betont, dass die Kirche sich mit besonderer Aufmerksamkeit um die Ausbildung ihres Nachwuchses und der jungen Priestergeneration kümmern muss. Kardinal Claudio Hummes, Präfekt der Kongregation für den Klerus, hat in seinem Brief zum Priesterjahr das ganze Gottesvolk auch zum Stolz auf die Priester aufgerufen: "Es soll ein Jahr werden, in dem die Kirche der ganzen Welt sagen möchte, dass sie auf ihre Priester stolz ist. Priester sind nicht nur aufgrund dessen, was sie tun, wichtig, sondern auch aufgrund dessen, was sie sind."
Im Rahmen des Monasterium Projekts (www.monasterium.net) werden derzeit sämtliche Urkunden, die im Zentralarchiv des Deutschen Ordens in der Wiener Singerstraße aufbewahrt werden, digitalisiert und auf der Website des Projekts online gestellt. Dadurch werden die wertvollen und historisch bedeutenden Stücke Teil eines der weltweit größten virtuellen Urkundenarchive. In über 100.000 aufwendig digitalisierten und nach wissenschaftlichen Kriterien mit Metadaten versehenen Urkunden wird im Monasterium Projekt ein großer Teil der mittelalterlichen Urkundenüberlieferung Europas, mit Beiträgen aus verschiedenen europäischen Ländern dem interessierten Publikum präsentiert und kostenlos verfügbar gemacht.