Konferenz in Malbork/Marienburg, 25. bis 28. September 2008
01.09.2008
Was existiert vom Deutschen Orden heute noch - im Bauwerk, im öffentlichen Bewußtsein von seiner Vergangenheit, in daraus abgeleiteten Aktivitäten? Diese Frage betrifft nicht nur den Deutschen Orden, sondern stellt sich insgesamt für die Gesellschaft: Wie gehen wir mit unserer Vergangenheit um, was nutzen wir daraus in welcher Form zur Gestaltung von Gegenwart und Zukunft?
Der Deutsche Orden ist dafür ein besonders gutes Beispiel aufgrund der einstigen Verbreitung über ganz Europa und den Mittelmeerraum sowie nicht zuletzt aufgrund der politisch-ideologischen „Benutzung" des historischen Themas im 19. und 20. Jahrhundert, aber auch wegen der heutigen Existenz des Ordens in sieben europäischen Ländern.
Um diese Fragen geht es auf der diesjährigen Konferenz der Internationalen Historische Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens, veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Schloßmuseum Malbork (Muzeum Zamkowe w Malborku) und der Wissenschaftlichen Gesellschaft Thorn (Towarzystwo Naukowe w Toruniu).
Am Sonntag, dem 10. August 2008, erneuerten fünf Schwestern der Provinz Deutschland des Deutschen Ordens vor dem Hochmeister und ihrer Provinzoberin ihre Ordensgelübde in einem festlichen Pontifikalamt, zu dem Angehörige, Freunde und Gäste aus vielen Regionen Deutschlands nach Passau gekommen waren.
Sr. Christiana Sosnowski (Passau) und Sr. Roberta Gerlich (Bad Alexandersbad) erneuerten nach 60 Jahren ihr Versprechen, Sr. Aloisia Prieler (Bad Alexandersbad), Sr. Elisabeth Steidl (Tittling) und Sr. Kunigunde Nöbauer (Köln) begingen ihr Goldenes Professjubiläum. Zu den 60ern gehört auch Sr. Richardis Bier, die aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Passau kommen konnte. Sr. Mathilde Punzet, die sich lange auf diesen Tag gefreut hatte, verstarb wenige Wochen zuvor. Von ihr stammte der zu Beginn des festlichen Gottesdienstes vom Stadtdekan Domkapitular Reiner zitierte Satz: „Dem Deutschen Orden gehört mein Leben, ihm hab´ ich mich geweiht, ihm mich ganz ergeben für Zeit und Ewigkeit." Wie ein Motto stand dieser Satz über dem Tag, der von großer Dankbarkeit geprägt war.
Am 28. Juni 2008, dem Vorabend des Hochfestes der Apostel Petrus und Paulus, hat der Hochmeister des Deutschen Ordens, Abt Dr. Bruno Platter, in Anwesenheit des Apostolischen Nuntius in Belgien und Luxemburg, Erzbischof Karl-Josef Rauber, in der ehemaligen Landkommende Alden Biesen (Belgien) während eines feierlichen Pontifikalamtes die Investitur von vier Kandidaten in das Institut der Familiaren vorgenommen. Drei von ihnen stammen aus Belgien, darunter ein Priester, der zukünftig auch das Amt des Geistlichen Assistenten der Familiaren in Belgien übernehmen wird, der vierte stammt aus Deutschland. Zuvor empfingen sie während der Sext aus der Hand des Hochmeisters den Rosenkranz und stellten sich den zahlreich versammelten Confratres aus Deutschland und Belgien vor.
Am 26. und 27. April besuchte Hochmeister Dr. Bruno Platter OT auf Einladung des Oberbürgermeisters Dr. Lothar Barth sowie der Historischen Deutschorden-Compagnie die ehemalige Deutschordensresidenzstadt Bad Mergentheim, die in diesem Jahr die 950-Jahrfeier ihrer ersten urkundlichen Erwähnung begeht.