Die Pilgerreise des Deutschen Ordens, die im Frühjahr dieses Jahres vom 16. bis 25. März 2013 unter der Führung von Komtur Arbogast Freiherr von Franckenstein (Komturei an Isar, Lech und Donau) und seiner Frau Renate Freifrau von Franckenstein sowie in Begleitung des H.H. Hochmeisters, P. Frank Bayard und Monsignore Gerhard Johann Hettler eine große Gruppe von Familiaren auf den Spuren Jesu ins Heilige Land führte, war auch eine Reise zu den Ursprüngen des Ordens.
Neben unvergesslichen geistlichen Höhepunkten, zu denen vor allem Gottesdienste auf dem Berg der Seligpreisungen, auf dem Karmel, in der Verklärungsbasilika auf dem Berg Tabor, an der Taufstelle Jesu am Jordan, auf den Hirtenfeldern bei Bethlehem und am Heiligen Grab, eine Begegnung mit dem lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal und die Teilnahme an der Palmsonntagsprozession in Jerusalem gehörten, besuchte die Pilgergruppe vor allem auch jene historischen Stätten, die mit der Geschichte des Ordens im Heiligen Land eng verbunden sind.
Nahezu 300 Jahre nach der ersten Errichtung einer Kommende des Deutschen Ordens in Linz (30.06.1713) erfolgte am 19.06.2013 in den Räumlichkeiten der alten Kommende (seit 1806 Bischöfliches Priesterseminar der Diözese Linz) die Wahl des Komtureivorstandes der am 26.05.2013 neu errichteten Komturei „An Enns und Salzach“ der Ballei Österreich. Mit der Errichtung dieser Komturei trug der Hochmeister der personellen Entwicklung der Familiaren in Oberösterreich und Salzburg Rechnung und ermöglichte dadurch ein stärkeres Gemeinschaftsleben vor Ort. Erst kürzlich haben sich die Familiaren der Komturei „An Enns und Salzach“ mit der Ausrichtung der mit viel Anerkennung bedachten gemeinsamen Investitur der Balleien Deutschland und Österreich vom 23. bis 26.05.2013 in Linz verdient gemacht.
„Mit Gottes Hilfe bin ich bereit“ Fest entschlossen und deutlich vernehmbar äußerte P. Jakub Jirovec, Feierlicher Professe der tschechischen Provinz, vor dem Bischof, dem Hochmeister und der versammelten Kirchengemeinde von Freudenthal sowie den aus seiner Prager Diakonatspfarre angereisten Gläubigen seinen Willen, den Dienst des Priesters im Glauben an Gott und Einsatz an den Menschen gehen zu wollen. Mons. Jan Baxant, Diözesanbischof von Leitmeritz, nahm die Weihehandlung mit großer Herzlichkeit und dankbarer Freude vor. In sehr persönlichen Worten erinnerte er sich gerne an die Diakonenweihe des Weihekandidaten in Wien, an viele gemeinsame Begegnungen und sprach das Sendungsbewusstsein an, welches er immer an P. Jakub erkannt habe. Die musikalische Gestaltung der Weiheliturgie erfolgte in beeindruckender Weise durch das ordenseigene Musikkonservatorium Troppau.
Von 23. – 26. Mai 2013 fanden in Linz/Oberösterreich Gedenktage und Feierlichkeiten anlässlich des 150. Todestages des 56. Hochmeisters des Deutschen Ordens, Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este, sowie zum 300-jährigen Gedenken an die Errichtung der Kommende des Deutschen Ordens in Linz statt.
Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este (1782-1863) prägte vor 150 Jahren durch sein Engagement das soziale und religiöse Leben insbesondere in Oberösterreich. Er gründete Schulen, Hospize und Häuser der Armenfürsorge. Er galt als großer Wohltäter seiner Zeit. In Linz ist er für die Errichtung der Wehrtürme bekannt. Der Deutsche Orden verdankt dem Erzherzog seine heutige Gestalt. Er reorganisierte den Orden als Mitglied und Hochmeister. Als Förderer des religiösen Lebens unterstützte er auch die oberösterreichischen Redemptoristen, Barmherzigen Schwestern und Jesuiten. Das Grab des Erzherzogs befindet sich am Friedhof in Altmünster.
In der Wiener „Presse“ vom 22. Mai 1863, einem Freitag, konnte der geschätzte Leser auf Seite 3 unter der Rubrik „Wiener Nachrichten“ folgendes lesen: „Nach einem Telegramm aus Selowitz vom heutigen Tage ist die Frau Erzherzogin Elisabeth, Gemalin des Herrn Erzherzogs Karl Ferdinand glücklich von einem Erzherzoge entbunden worden – Ueber das Befinden des Herrn Erzherzogs Maximilan d’Este liegt von heute Früh das folgende Telegramm vor: „Die Erleichterung in den Krankheitserscheinungen dauerte während des Tages fort; von halb 9 Uhr Abends bis Mitternacht ruhiger Schlummer; beim Erwachen mäßiger Anfall von Beklemmung, hierauf gewöhnliche Beruhigung“… Während sich für Erzherzog Maximilian Josef von Österreich-Este der letzte Abschnitt seines irdischen Weges abzeichnet und er wenige Tage später, am 1. Juni 1863, seine Seele in Gottes Hand zurücklegen wird, beginnt da in einem Schloss in Mähren der Lebensweg eines Habsburgers der übernächsten Generation.
Zwei Menschen, die in die höchste Gesellschaftsschicht hineingeboren, geprägt waren von einer engen Bindung an ihre Familie, von Verantwortung und Pflicht für Kaiser und Staat und die getragen wurden von einer tiefen persönlichen Frömmigkeit, der sie in vielfältigen Werken der Barmherzigkeit einen praktischen Ausdruck gaben und die nicht zuletzt zu ihrer großen Beliebtheit in der Bevölkerung beitrugen. Beide Erzherzöge waren mit je eigener Handschrift und persönlichen Schwerpunkten prägend für den Deutschen Orden, in einem Maße, dass sie auch heute noch herausragen lässt unter den 65 Hochmeistern die diesen Orden führten und führen. Beiden lag der Orden zutiefst am Herzen, beide waren bestrebt, ihm zeitgemäßes Leben zu geben, Entfaltung und Blühen durch geistliche Förderung aber auch durch entsprechende finanzielle Aufwendungen zu ermöglichen. Beide haben mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, das Charisma des Ordens, jenes „helfen und heilen“, das die Gemeinschaft seit den Gründungstagen prägte in die jeweilige konkreten Lebenssituationen zu übertragen und für die Menschen fruchtbar zu machen, damit Gottes Nähe in der Welt sichtbar und spürbar zu machen. Und so ist es vielleicht kein Zufall, dass die beiden Meldungen einander unmittelbar folgen in der Presse dieses Maitages 1863. Erzherzog Eugen wird die Geschicke des Deutschen Ordens 29 Jahre lenken und wird als Professmitglied 69 Jahre dieser Gemeinschaft angehören, womit er Hochmeister Maximilian Josef sogar noch übertrifft, der 62 Jahre Teil des Ordens und 28 Jahre als Hochmeister an seiner Spitze stand.
Besuch von Schülern aus Malbork/Marienburg (Polen)
8.05.2013
Am 8. Mai besuchte eine polnische Schülergruppe aus Malbork/Marienburg (Polen) das Hochmeisteramt in Wien. Verbunden mit der Geschichte ihres Ortes war es den Lehrern und Jugendlichen ein Anliegen, den Orden näher kennenzulernen. Der Begegnung mit dem Hochmeister folgte eine Führung durch die Schatzkammer und Sala Terrena des Deutschordenshauses mit einem polnischen Kleriker des Ordens. Es ergaben sich viele Frage- und Gesprächsmöglichkeiten, die gerne und häufig genutzt wurden.
Angesichts vom sog. “Sovrano Ordine Militare ed Ospitaliero di Santa Maria di Gerusalemme Teutonico Dinastico di Svevia” aufgestellter Behauptungen gibt der Hochmeister untenstehende Erklärung ab.
Zur Erläuterung: Ein gewisser Francesco Barbaccia Viscardi aus Poggibonsi/Siena hat den oben angeführten „Orden“ gegründet, der unberechtigterweise Namen, Geschichte, Ämterbezeichnungen und Insignien des Deutschen Ordens für sich in Anspruch nimmt und sich in der Nachfolge des Hochmeisters Erzherzog Eugen als 59. Hochmeister des Deutschen Ordens ausgibt. Über seinen Internet-Auftritt versucht er, sich weltweit aufzustellen. Das Hochmeisteramt hat dagegen gerichtliche Schritte eingeleitet.