Es ist schon gute Tradition, dass sich die Confratres der Komtureien „An Weser und Ems“ und „An Rhein und Ruhr“ einmal im Jahr wechselseitig zu einem Geistlichen Tag treffen, um dann aktuelle Gegebenheiten oder grundlegende Themen zu diskutieren. Aus aktuellem Anlass hatte die Komturei „An Rhein und Ruhr“ in diesem Jahr nach Grevenbroich-Elsen eingeladen und dazu auch die Consorores und Confratres aus der selbständigen Komturei „Alden Biesen“.
Die Tschechische Provinz des Ordens der Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem (Deutscher Orden) hat heute die Anträge zur Herausgabe des unbeweglichen Vermögens im Rahmen kirchlicher Restitutionen eingereicht. Es handelt sich dabei vor allem um Wälder, Felder und Immobilien, die sich vor dem Zweiten Weltkrieg im Besitz des Ordens befanden und die von der nationalsozialistischen Regierung konfisziert wurden. Im Jahr 1945 wurde dieser Besitz gemäß Dekret Nr. 5/1945 des Präsidenten der Republik dem Orden zurückgegeben, und dabei in Abstimmung mit dem Orden und unter Mitwirkung desselben eine Nationalverwaltung bestimmt, die diesen Besitz bis zum Jahr 1951 bewirtschaftete. Daraus geht hervor, dass der Orden zum 25.02.1948 Eigentümer der angeforderten Liegenschaften war. Die Vertreter des Ordens sind überzeugt, dass die Rückgabe des Vermögens einen Bestandteil der Wiedergutmachung der Ungerechtigkeiten darstellt, die der Orden als Gesamtheit und seine einzelnen Mitglieder erlitten haben. Neben der Rückgabe des Vermögens halten die Vertreter des Ordens es für notwendig, auf einige Fehlinformationen und irreführende Daten bezüglich der Geschichte des Ordens sowie seiner aktuellen Tätigkeit hinzuweisen.
Im Rahmen der Investitur in Sizilien veranstaltete die Accademia Teutonica „Enrico VI. di Hohenstaufen“ ein wissenschaftliches Symposion. Dabei gab der Vortrag von Don Giovanni Mammino, Pfarrer der Kirche San Giovanni Battista in Acitrezza, Sizilien, interessante Einblicke in das Wirken des Deutschen Ordens in Sizilien.
Nach einem geschichtlichen Überblick, der die engen Beziehungen des Ordens zum Haus Hohenstaufen aufzeigte, verwies der Referent auf die bis heute lebendigen Spuren des Deutschen Ordens in Sizilien. So führten die aus Trier und Lüttich stammenden Ordensritter ab der zweiten Hälfte des 13. Jh. die Feierlichkeiten des Fronleichnamfests mit der eucharistischen Prozession auf der Insel ein. In der Kirche „Santissima Trinità della Magione“ in Palermo wurde das Fest besonders prunkvoll gestaltet und auch zum Anlass genommen für karitative Tätigkeit wie die Verteilung von Lebensmitteln und Almosen. Über die Jahrhunderte nahm die Fronleichnamsprozession von der Deutschordenskommende „La Magione“, der Zentrale des Ordens auf Sizilien, ihren südländisch festlichen Ausgang.
Am 27. Oktober feierte die Selbständige Komturei Sizilien die Aufnahme von 21 Kandidaten in das Institut der Familiaren des Deutschen Ordens. Unter ihnen auch der Diözesanbischof von Acireale, Mons. Antonino Raspanti, an dessen Sitz auch die Feierlichkeiten der Investitur abgehalten wurden. Die Liturgie wurde in der Basilika zu den Hll. Aposteln Petrus und Paulus an der Piazza Duomo gefeiert, eine der bekannten Barockkirchen der Stadt aus dem 17. Jahrhundert.
Der Komtureivorstand der in Linz ansässigen Komturei An Enns und Salzach war am 17.10.2013 in den Bischofshof von Seiner Exzellenz Bischof Dr. Ludwig Schwarz eingeladen worden. Die Komturei wurde im Mai dieses Jahres anlässlich der Feierlichkeiten zum 150. Todestag von Hochmeister Erzherzog Maximilian Joseph errichtet. Im Gespräch brachte man Bischof Ludwig den hospitalen und karitativen Auftrag des Deutschen Ordens näher. Der Deutsche Orden betreut neben der Pfarr- und Schulseelsorge auch zahlreiche Alten-, Pflegeheime, Suchthilfeeinrichtungen und Therapiezentren in Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Italien. In konstruktiver Atmosphäre unterhielt man sich über mögliche Wirkungsbereiche der Familiaren in Linz. Auch in dieser Diözese wird in Zukunft diesem traditionellen Auftrag getreu dem Wahlspruch „Helfen und Heilen“ nachgegangen werden.
Für nur knapp 15 Jahre, von 1211 – 1225, wurde der Deutsche Orden in Siebenbürgen vom ungarischen König Andreas II. zum Schutz gegen die Einfälle der heidnischen Kumanen ins Land gerufen. Der Orden errichtete in der Gegend von Kronstadt im historischen Burzenland seine Niederlassungen. Er legte damals Fundamente, die über Jahrhunderte vor allem für die deutschen Siedler (Sachsen) in Siebenbürgen Bedeutung haben sollten.