Der Deutsche Orden in Sizilien (1197-1492)
Die Ordensritter hinterließen in Paternò den Kult der Heiligen Barbara, die als Beschützerin des Ordens galt und auf deren Schutz man bei Kampfgefahr und Naturkatastrophen zählen konnte.
In Gela ist es der bis heute existierende Kult der „Santa Maria degli Alemanni“, der auf die vom Orden dorthin verbrachte Ikone zurückgeht.
Der hauptsächliche Verdienst des Deutschen Ordens in den ca. 300 Jahren seines Wirkens in Sizilien liegt in der Einbindung der Insel in den europäischen Kontext. Als Schnittstelle zwischen den Kulturen trafen und vermischten sich dort die mediterrane Welt und der jenseits der Alpen liegende Norden. Seit seinen Anfängen war der Deutsche Orden Teil und Promotor dieses regen politischen und kulturellen Austauschs.
Sizilien war für den Ritterorden und seine Aktivitäten im Heiligen Land und im Mittelmeerraum eine wichtige logistische Stütze, Zentrum und Hauptquartier war die „Magione“ in Palermo.
Mit der Entscheidung des Ordens Sizilien 1492 zu verlassen, endete das religiöse und politische Ideal der Öffnung zum Mittelmeerraum, der durch die Verlagerung der Interessen in den Norden zur Peripherie geworden war.