Im Jubiläumsjahr fand die alljährliche Kevelaer-Wallfahrt der Komturei "An Rhein und Ruhr", zu der auch immer die Familiaren aus den angrenzenden Komtureien eingeladen sind, ihren Höhepunkt im Pilgerhochamt mit dem Festprediger P. Frank Bayard, der die ganze Fülle unseres marianischen Bezuges entfaltete. Er war bereits am Vortag mit auf dem Weg von der Kapelle auf Schloss Wissen über die vier Stationes zur Gnadenkapelle der Trösterin der Betrübten, an der von Altkomtur bis Neufamiliare Familiaren und Ehefrauen miteinander nachdenklich betrachtend und betend auf dem Weg waren.
Die Komturei „An Weser und Ems“ hatte zum Jubiläumsjahr 2015 ein großartiges Programm vorbereitet. Vom 9. bis 11. Oktober lud sie zu einem Jubiläumswochenende in der ehemaligen Landkommende Lucklum bei Wolfenbüttel ein. Für das Festwochenende konnte die Komturei „An Weser und Ems“ Gast der heutigen Eigentümer sein und dieses gemeinsam mit S. E. Hochmeister Generalabt Dr. Bruno Platter OT begehen.
70 Jahre Deutschordensschwestern in Passau und Tittling
In diesem Jahr der großen Jubiläen hatten auch die Schwestern Anlass zu einer dankbaren Rückschau. Am 26. September luden sie zu einem Festakt in das Nikolakloster in Passau ein, um an 70 Jahre seit der Vertreibung aus Böhmen und Schlesien und ihr ebenso langes Wirken in Passau und Tittling zu erinnern.
Zentrum der Feierlichkeiten war die Präsentation der Festschrift „Der Herr ist mein Hirte. Von den Wurzeln in die Zukunft“. In dieser Schrift hat Sr. Mirjam eindrucksvolle Zeitzeugendokumente und –berichte aus der Zeit des Kriegsendes, der Vertreibung, der Ankunft und des mühevollen Beginns der Schwestern in der Somme-Kaserne in Passau gesammelt.
Das Jubiläumsjahr 2015/2016 birgt gleich mehrere Anlässen zum Feiern, der 825. Geburtstag des Ordens, 150 Jahre Ehrenritterinstitut und 50 Jahre apostolisches Statut der Familiaren. Anlässe der Freude und des Dankes, des Rück- und des Ausblickes. Das Wochenende 18.-20. September stellt aber sicherlich einen ersten Höhepunkt der Feierlichkeiten dar. Dem hochkarätigen Symposium, das nicht nur den Bogen über die mehr als acht Jahrhunderte spannte, sondern auch auf das Fundament einer solchen Gemeinschaft blickte, auf seine Heiligen und spirituellen Grundlagen, und in dessen Verlauf auch aktuelle ethische Fragen auf dem Hintergrund der Hospitalität erörtert werden konnte.
Die wissenschaftliche Tagung »Peregrinantes Peregrinantibus - Miteinander unterwegs« griff als Auftaktveranstaltung zur Invesititur von Familiaren des Deutschen Ordens den wesentlichen Leitgedanken des Jubiläumsjahres 2015 des Deutschen Ordens auf. Die Beiträge und Diskussionen versuchten in der Betrachtung der verschiedenen Jubiläen die Spiritualität, Geschichte und den Auftrag des Deutschen Ordens aus Vergangenheit und Zukunft in den Blick zu nehmen.
Eine Jubiläumsfeier der besonderen Art haben die in Prag lebenden Familiaren der Ballei Böhmen, Mähren und Schlesien ausgerichtet. Es wurde ihnen die Möglichkeit geboten, anlässlich des 825-Jahr-Jubiläums des Deutschen Ordens das Gnadenbild des „Prager Jesulein“ in der Prager Karmelitenkirche mit einem Ordensmantel zu bekleiden. Der Mantel sollte dabei symbolisieren, dass der Orden neben dem Schutz der Armen und Kranken ursprünglich auch den Schutz der Heiligen Stätten des Wirkens Jesu zu seinen vom Papst übertragenen Aufgaben zählte; vor allem aber sollte es zum Ausdruck bringen, dass die ganze Ordensgemeinschaft sich unter den Schutz des Sohnes Gottes stellt und von ihm Segen und Heil erbittet.
Am 03.06.1725 wurde die durch den Deutschen Orden errichtete Kirche der damaligen Linzer Kommende von Fürstbischof Joseph Dominicus Lamberg aus Passau eingeweiht. Die Kommende Linz erwarb schließlich am 31.08.1804 der damalige Linzer Bischof Joseph Anton Gall und richtete darin das Bischöfliche Priesterseminar der Diözese ein, welches sich noch heute dort befindet. Seit damals führt die Kirche den Namen „Priesterseminarkirche“. Diese ehemalige Linzer Deutschordenskirche dient seit vielen Jahren für die in Linz beheimatete Komturei An und Enns und Salzach als „Heimatkirche“.