Vor 700 Jahren, am 5. März 1311, verstarb Siegfried von Feuchtwangen, 15. Hochmeister des Deutschen Ordens. Obwohl die Historiker nur über wenige Quellen zu seiner Person verfügen, gehört er zu den bekanntesten Hochmeistern überhaupt: Er war es, der den Hauptsitz des Ordens von Venedig auf die Marienburg in Preußen verlegte. Zu diesem wichtigen Schritt hat er sich aus mehreren Gründen entschieden, vor allem wollte er aber nicht, dass die Ordenspolitik vorwiegend auf den Mittelmeerraum konzentriert sei. Das Schicksal der Templer, die am 13. Oktober 1307 auf Befehl des französischen Königs dem Untergang zugeführt wurden, zeigte deutlich, wie gefährlich es sein könnte. Außerdem belegte Papst Clemens V. Venedig mit dem Interdikt. Die Verhältnisse im Ordensland schienen dagegen günstiger zu sein: Im Jahr 1308 bat der polnische König den Orden im Konflikt mit den Brandenburgern in Pommerellen um Hilfe. Im November des gleichen Jahres besetzten die Ordenstruppen die Stadt Danzig, am Kreuzerhöhungsfest, 14. September 1309 zog Siegfried von Feuchtwangen in die Marienburg ein. Die Burg empfahl sich durch ihre geographische Nähe zu Danzig; außerdem könnten auch persönliche Gründe eine gewisse Rolle gespielt haben - sie wurde nämlich von dem Vorvorgänger und Onkel Siegfrieds, Hochmeister Konrad von Feuchtwangen erbaut. Siegfried von Feuchtwangen verstarb 1311 in der Marienburg und wurde in der Kathedralkirche zu Kulmsee beigesetzt, wo an den Stufen zur Seitenkapelle der seligen Jutta von Sangerhausen noch heute Reste seiner Grabplatte zu sehen sind.
Deutscher Orden 1/2011 ist erschienen
03.03.2011
Die neueste Ausgabe der Ordenszeitschrift „Deutscher Orden", die in diesen Tagen erscheint, bringt wieder viele interessante Artikel über die aktuellen Ereignisse im Orden und über das Leben des Ordens allgemein. Auf den ersten Seiten wird die Ansprache des Hochmeisters bei der Investitur 2010 in Regensburg vollinhaltlich abgedrückt. Drei Artikel berichten über die Reisen der Familiaren nach Rom, Troppau und Sizilien. Ein neuer Autor, Fr. Petr Černohorský OT, informiert über sein Sommerpraktikum in einer Stadtpfarre von Düsseldorf und in einem ausführlichen Interview spricht Univ.- Prof. P. Ewald Volgger OT , Rektor der Katholisch- Theologischen Privatuniversität Linz, über seine neue Aufgabe, über Theologie allgemein und über die Studenten von heute.
"Deutscher Orden" ist eine religiös - kulturelle Zeitschrift des Ordens für seine Brüder, Schwestern, Familiaren und für alle Freunde und Interessierte. Sie wird vom Hochmeisteramt herausgegeben. Für Redaktion, Schriftverkehr und Versand ist Sr. Reinhilde Platter OT veranwortlich. Unter der Adresse Weggensteinstraße 12, 39100 Bozen oder unter Email sr.reinhilde@dnet.it kann die Zeitschrift abonniert werden. Auf Wunsch werden auch Probeexemplare zugesandt.
Predigt von Generalrat P. Frank Bayard zum Gründungsfest des Ordens
06.02.2011
Warum habt ihr mich gesucht? (Lk 2,49)...ein markanter Satz im Evangelium mit der Jesus der Verzweiflung und Angst seiner Eltern begegnet... Aber was bewegt Menschen Jesus, damit ja letztlich Gott zu suchen? Was bewegt Menschen sich auf den Weg der Nachfolge zu begeben, sei es im Ordensstand oder sei es im Leben der Familie, im Beruf, in dem was man Alltag nennt...? Vor 821 Jahren „haben etzliche cristglaubige manne von Bremen und Lubecke mit barmhertzigkeyt bewegt, eyn spitall under eynen sigell eyns schyffs, das man eyn kockt nennet, gebawet, und aufgericht, under welchs sy gar vyll und manchen krancken vorsammelten, und das bemelt spitall mit groser andacht vorsorgtet" so schildert es die erste uns erhaltene Gründungsüberlieferung aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts... was diese Menschen suchten wissen wir nicht, es gibt keine Tagebücher von Ihnen, wir wissen nicht einmal ihre Namen... Sie kamen im Zuge der Kreuzzüge ins Heilige Land, um Handel zu treiben, sich Ablässe zu erwerben, zu den Heiligen Städten zu pilgern... was auch immer... was sie gefunden haben, waren Kranke und Sieche, vor den Toren Akkons... menschliches Leid, körperliche und seelische Not... und auch wenn das Mittelalter hier sicher roher und abgebrühter war als wir heute, so hat es diese Menschen doch bewegt, hat etwas ihre Herzen angerührt und sie haben nicht nur fromm die Hände gefaltet und in den Schoß gelegt, darum gebetet, dass es besser werden.... Nein, sie haben gehandelt, haben sich um die Kranken gekümmert... was sie gesucht haben, war das „Königreich der Himmel", was sie fanden war Christus, in jedem einzelnen dieser Menschen, denen sie Linderung der Schmerzen, Güte und Zuwendung im Sterben gegeben haben.
Univ.-Prof. P. Ewald Volgger OT, Generalsekretär des Deutschen Ordens, Vorstand des Instituts für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie, wurde mit Juli 2010 zum Rektor der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz ernannt. Im Interview für unsere Homepage spricht er über seine neue Aufgabe, über katholische Theologie allgemein und auch über die heutigen Studenten.
Könnten Sie uns „Ihre" Linzer Universität näher vorstellen?
Zunächst sollte man erwähnen, dass die Katholisch-theologische Privatuniversität die älteste akademische Einrichtung in Linz darstellt. Bereits im 17. Jahrhundert entstand in Linz eine kirchliche Lehranstalt zur Ausbildung des Klerus und im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich diese Einrichtung zur philosophisch-theologischen Hochschule entwickelt. Im Jahr 2000 wurde diese Hochschule als erste Privatuniversität Österreichs errichtet und vom zuständigen Ministerium akkreditiert. Sie ist vom Heiligen Stuhl approbiert und verleiht die vom österreichischen Staat vorgesehenen akademischen Titel für Theologie, Religionspädagogik sowie für das Studium der Kunstwissenschaft und Philosophie. Das Spannende für unsere Universität ist, dass sie zwei Fakultäten hat - die Fakultät für Katholische Theologie mit einem Caritas-Institut und daneben eine Fakultät für Kunstwissenschaft und Philosophie.
1.1.2011 Die Homepage des Deutschen Ordens, die vom Hochmeisteramt in Wien betreut wird, meldet eine ziemlich große und steigende Zahl von Zugriffen. „Seit der Erneuerung im April 2008 bis heute hatten wir laut Statistik mehr als 1.100.000 Zugriffe auf unsere Seite", sagt Fr. Jakub OT, der die Homepage des Ordens zusammen mit anderen Mitarbeitern betreut. „Der bisherige Rekord liegt mit 47.778 Zugriffen im Juli letzten Jahres. Unsere Besucher stammen aus vielen Ländern, vor allem aus Deutschland, Österreich und aus den Vereinigten Staaten, aber auch aus Polen, Italien, Russland oder Tschechien. Wir haben aber auch immer wieder Zugriffe aus Ländern, die für unsere Begriffe eher ungewöhnlich sind - so z. B. aus Sri Lanka, Nepal, Südkorea oder China. Diese internationale Verbundenheit finde ich sehr spannend und es freut mich sehr, dass die Marke „Deutscher Orden" weltweit Interesse erweckt und einen gewissen guten Klang hat."
Das Gebäude des Deutschordensgymnasiums kann man nicht übersehen: Im Zentrum von Olmütz (Nordmähren), neben der Fakultät für Naturwissenschaften steht ein großzügiges weißes Palais, das von Erzherzog Eugen am Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurde. In der Zeit des Kommunismus hat an den Deutschen Orden nur ein Hochmeisterkreuz über dem Eingang, das von den Genossen komischerweise nicht zerstört wurde, erinnert. Heute bekommt das Gebäude den alten Glanz, natürlich unter großem finanziellem Aufwand, wieder langsam zurück und die Passanten auf der Hauptstraße können schon von Ferne ein großes Deutschordenskreuz und die Aufschrift „Gymnasium des Deutschen Ordens" sehen. Ein Gymnasium wurde in diesem bedeutsamen Gebäude schon 1991 unter dem Namen „Mährisches Realgymnasium" gegründet. Es hat sich schnell als eine angesehene private Schule etabliert, die auch ein Programm für die talentierten Sportler angeboten hat. Im Jahr 2007 wurde die Schule von der tschechischen Familiarenballei übernommen und bekam einen neuen Namen: „Kirchliches Gymnasium des Deutschen Ordens."
Zeitschrift „Deutscher Orden“ 3/2010 ist erschienen
18.12.2010
Die neueste Ausgabe der Ordenszeitschrift „Deutscher Orden", die in diesen Tagen erscheint, informiert über die wichtigsten Ereignisse in unserer Ordensgemeinschaft in der letzten Zeit. Es wird zum Beispiel über die neuen Professen in Österreich, Deutschland und Tschechien und über die verschiedenen Jubiläen im Orden berichtet; eine ausführliche Darstellung widmet sich dem Ordensgymnasium in Olmütz. Mehrere Artikel beschreiben die Reisen des Hochmeisters und der Ordensdelegation nach Polen, die in diesem Sommer stattgefunden und dort größte Aufmerksamkeit in der Bevölkerung und in den Medien erfahren haben. "Deutscher Orden" ist eine religiös - kulturelle Zeitschrift des Ordens für seine Brüder, Schwestern, Familiaren und für alle Freunde und Interessierte. Sie wird vom Hochmeisteramt herausgegeben. Für Redaktion, Schriftverkehr und Versand ist Sr. Reinhilde Platter OT veranwortlich. Unter der Adresse Weggensteinstraße 12, 39100 Bozen oder unter Email sr.reinhilde@dnet.it kann die Zeitschrift abonniert werden. Auf Wunsch werden auch Probeexemplare zugesandt.