Am 25.02.2012 konnte der Hochmeister des Deutschen Ordens, Dr. Bruno Platter, die neu errichtete Abteilung für Hospiz und Palliativversorgung im Alten- und Pflegeheim der Deutschordensschwestern im bayerischen Tittling eröffnen und segnen. In den vergangenen Jahren hatten die Schwestern erhebliche Mittel investiert, um das Objekt grundlegend zu sanieren und auszubauen. Dabei wurden nicht nur die neuesten pflegerischen Aspekte und die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner berücksichtigt, sondern auch Aspekte wie ökologische Wärmedämmung und die Installation einer Photovoltaik-Anlage. Gleichzeitig sind auch die Verbindungshalle zwischen Heim und Kirche (der „Grüne Saal), der Vorraum der Kirche mit Totengedenkstätte und kostbarer gotischer Pietà sowie der Altarraum der Kirche künstlerisch in beeindruckender Weise neu gestaltet worden.
Am Sonntag, dem 22. Jänner 2012, feierte die Diözese Linz das 30jährige Jubiläum der Bischofsweihe des emeritierten Bischofs Maximilian Aichern OSB im völlig überfüllten Linzer Mariendom. Bischof Aichern betonte dabei in seiner Predigt besonders den Auftrag des Zweiten Vatikanischen Konzils auch für heute: „Beachtet die Zeichen der Zeit und teilt die Freude und Hoffnung, die Bedrängnis und Trauer der Menschen, wie es das II. Vatikanische Konzil ausgedrückt hat. Gehen wir in geschwisterlicher Gesinnung den Weg, zu dem Gott uns berufen hat, weiter."Viele Ehrengäste aus Kirche, Politik und Wirtschaft waren gekommen; unter den zahlreichen Konzelebranten waren auch Rektor Univ.-Prof. Dr. Ewald Volgger OT, der Generalsekretär des Deutschen Ordens sowie Bischofsvikar Regens Dr. Johann Hintermaier. Auch die in Linz wirkenden Familiaren waren zu dieser Feier geladen, damit stellte dieses Fest das erstmalige Auftreten der in Linz stetig wachsenden Familiarengemeinschaft in der Öffentlichkeit dar.
Im Jahr 2011 konnte sich die Schatzkammer des Deutschen Ordens über einen regen Besucherzuwachs freuen und erstmals die 4000 Personen Grenze überschreiten. 4.500 Menschen besuchten letztes Jahr das Museum und erhöhten die Besucherzahl von 2010 (3.765 Besucher) um 19,5%. Dazu beigetragen hat u. a. eine Kooperation mit einigen freiberuflichen Kunsthistorikern, die zusätzlich zu den hauseigenen Führungen weitere Gruppen durch die Sammlung führten. 2011 beteiligte sich die Schatzkammer des Deutschen Ordens zum ersten Mal am jährlich vom österreichischen Bundesdenkmalamt organisierten „Tag des Denkmals" und verzeichnete dabei eine sehr positive Besucherbilanz. Ebenso veranschaulichte die ORF „Lange Nacht der Museen" das ungebrochene Interesse an der Schatzkammer und am Deutschen Orden, auch wenn die Besucherzahl von knapp 1100 Personen im Vergleich zum vergangenen Jahr (knapp 1170 Personen) leicht rückläufig war.
Zwischen 1864 und 1868 erbaute der Architekt Theophil von Hansen für Hoch-und Deutschmeister Erzherzog Wilhelm eine repräsentative Residenz an der im Entstehen befindlichen Ringstraße. Das Palais, gegenüber dem Stadtpark gelegen, verweist in der Fassadengestaltung auf vielfältige Weise auf den Deutschen Orden und ist eine gelungene Synthese aus Repräsentation und Wohngebäude. Im Jahre 1938 ging das Gebäude in das Eigentum der Stadt Wien über, wurde zunächst von den Nationalsozialisten, als Sitz der SS, nach dem Krieg von der Polizei genutzt. Seit dem Jahre 1982 residiert dort der „Opec Fund for international Development" (OFID), eine Tochter der OPEC die sich der Entwicklungshilfe und sozialen Projekten widmet. Dieser Organisation ist es zu danken, dass die Beletage, also die ehemaligen Wohnräume des Hoch- und Deutschmeisters, erhalten blieben und in weiten Teilen den alten Glanz und das Konzept Hansens widerspiegeln.
Hochfest Unserer Lieben Frau vom Deutschen Haus in Jerusalem
28.01.2012
Am Sonntag, dem 5. Februar, zelebriert Hochmeister Bruno Platter um 9.00 Uhr in der Ordenskirche St. Elisabeth das Hochamt vom Gründungsfest des Deutschen Ordens: zur Mitfeier ergeht an alle Interessierten eine herzliche Einladung!
Der Deutsche Orden entstand 1189/90 vor Akkon im Heiligen Land während des dritten Kruzzuges. Als die Hafenstadt Akkon durch christliche Truppen belagert war, gründeten Bürger aus Lübeck und Bremen ein Zeltspital aus Schiffsegeln, in dem sie vor allem die von Seuchen betroffenen Kreuzfahrer und die kranken Pilger gepflegt haben. Dieses Hospital blieb über die Belagerung hinaus erhalten und bei ihm entstand zunächst eine kleine Bruderschaft unter der Leitung eines gewissen Meisters Sibrand. Am 6. Februar 1191 stimmte Papst Clemens III. der Gründung zu und nahm die kleine Gemeinschaft unter den Schutz der Kirche. Das Hospital zog nach der Einnahme von Akkon in die Stadt und übernahm einen festen Baukomplex in der Nähe eines Tores an der Stadtmauer. Bis 1196 entstanden fünf weitere Häuser im Heiligen Land, darunter die mächtige Burganlage Montfort. Später übernahmen die Brüder auch das Spital in Jerusalem mit einer Marienkapelle: hier liegt der Ursprung der Benennung Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem.
Am Freitag, dem 9. Dezember 2011, brachen Hochmeister Bruno Platter und P. Laurentius Meißner, Novizenmeister der Deutschen Brüderprovinz, von Wien über Rom nach Palermo auf, um in Cefalù auf Sizilien neue Familiaren in den Deutschen Orden aufzunehmen. Ein erster Eindruck von der Schönheit dieser Stadt wurde ihnen am Abend bei einer Rundfahrt durch die bereits sehr weihnachtliche Beleuchtung zuteil. Am Samstag gab es nach einem interessanten Besuchsprogramm in der Stadt eine Führung im Stadtmuseum, anschließend ging es in den Dom, wo die Investitur liturgisch vorbereitetet wurde. Hochmeister Bruno Platter erwies dem Ortsbischof seine Referenz durch einen kurzen Besuch, der in herzlicher Atmosphäre mit einem gemeinsamen Mittagessen endete. Am Nachmittag trafen sich zum ersten Mal die Familiaren und Neufamiliaren zu einem geistlichen Vortrag über die Persönlichkeit und Spiritualität Papst Johannes Paul II. Später stieß noch eine große Gruppe Südtiroler Familiaren dazu, um gemeinsam die Vesper zu beten. Nach einem opulenten Abendessen ehrte Komtur Pino Zingale in einem Festakt verdiente Familiaren, Neufamiliaren und nicht zuletzt den Herrn Hochmeister seitens der „Accademia Teutonica Enrico VI." mit der Medaille der Akademie. Noch zu später Stunde schloss Frau Professor Maria D'Amico, Architektin und Historikerin, in einem informativen Lichtbildvortrag über die Spuren des Deutschen Ordens im westlichen Sizilien einen an Begegnungen und Eindrücken reichen Tag ab.
„Die Kenntnis der Vergangenheit erklärt die gegenwärtige Position und hilft, Wege für die Zukunft zu finden!" Dies war eine wesentliche Maxime für Hochmeister Dr. Marian Tumler im Wiederaufbau des Deutschen Ordens nach dem Zweiten Weltkrieg. Er schrieb selber eine kurze Darstellung der Ordensgeschichte zur öffentlichen Unterrichtung (zwei Auflagen 1948, 1956; überarbeitet von Udo Arnold, fünf Auflagen 1974-1992, vergriffen) und begrüßte es sehr, dass das Manuskript seiner großen Darstellung der Ordensgeschichte bis 1400 gedruckt wurde (1955, lange vergriffen). Als im Vorfeld seines 80. Geburtstages die eigene Buchreihe des Ordens, „Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens", 1966 gegründet wurde, hat er sich besonders gefreut. Schließlich bot diese unter der Patronanz des Deutschen Ordens stehende Initiative nicht zuletzt allen Ordensmitgliedern die Möglichkeit, den eigenen Standort mithilfe der Geschichte besser zu bestimmen und damit auch aktiver an der Gestaltung der Ordenszukunft teilzunehmen. Solche Initiativen haben den Nachteil, dass sie Geld kosten, sich kaum jemals selber tragen. Um hier Abhilfe zu schaffen, bildetet sich im Kölner Raum ein „Historischer Beirat des Deutschen Ordens", in dem führend tätig waren die Familiaren Franz Gierlichs und Hermann Haeck. Bald stieß auch der Deutschherrenschatzkanzler Claus Mosler hinzu, der die Initiative an sich zog zur Gründung einer „Vereinigung zur Förderung der wissenschaftlichen Erforschung der Geschichte des Deutschen Ordens" (1981), deren Hauptzweck es sein sollte, die Finanzierung der „Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens" zu sichern. Der „Historische Beirat" ging in der neuen Vereinigung auf.