P. Pavel Forgač, Oblate des Deutschen Ordens und Bischofsvikar der Diözese Ostrau - Troppau, ist am 8. Dezember 2011 in seinem 62. Lebensjahr verstorben. P. Pavel hat ursprünglich in der damals kommunistischen Tschechoslowakei als Jurist gearbeitet; nach seiner Entscheidung, Priester zu werden, ist er im Oktober 1989 nach Italien emigriert. In Rom studierte er an der Lateran-Universität, für seine Priesterausbildung war Kardinal Tomáš Špidlík SJ verantwortlich. Im Jahr 1995 trat P. Pavel als Oblate in den Deutschen Orden ein und legte 1997 die Oblation ab. Das Diakonatsjahr absolvierte er in Köln am Rhein und wurde am 29. Juli 1998 im Stephansdom durch Kardinal Christoph Schönborn zum Priester geweiht. Einige Zeit war er Seelsorger der deutschsprachigen Gemeinde in Prag, 2001 wurde er von Bischof František Lobkowicz zum Bischofsvikar für die Caritas in der Diözese Ostrau-Troppau ernannt. Dieser Aufgabe widmete er sich mit großem Engagement, im Dienst an alten und kranken Menschen sah er eine Verwirklichung der Ideale des Ordens. Aufgrund seiner Spontaneität, Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit war er nicht nur unter den Klienten der Caritas, sondern bei allen Gläubigen in der Diözese sehr beliebt. P. Pavel war ein ausgezeichneter Musiker und auch diese seine Begabung stellte er in Dienst an alten Menschen, mit denen er unermüdlich Lieder aus ihren Jugendjahren sang. R.I.P.
Die Adventszeit im Deutschen Orden
27.11.2011
An alle Interessierte, die sich zusammen mit der Ordensgemeinschaft auf die Ankunft Christi vorbereiten wollen, ergeht eine herzliche Einladung, an der Andacht teilzunehmen, die jeden Freitag in der Adventszeit um 20.30 in der Ordenskirche zu St. Elisabeth (Singerstraße 7, Wien) stattfindet. Genauso sind alle eingeladen, das Rorateamt, ebenfalls jeden Freitag, um 6.30 Uhr in der Frühe in der Ordenskirche, mitzufeiern. Falls sich jemand für das Leben der jungen Mitbrüder interessiert, stehen diese nach Absprache für ein Gespräch gerne zur Verfügung; genauso bieten auch die Priester die Möglichkeit eines Gesprächs, bzw. einer Beichte an. Eine Kontaktaufnahme ist vor Ort oder über die Ordenshomepage möglich. Am Dienstag, dem 13. Dezember findet um 19 Uhr in der Ordenskirche das Adventskonzert des Ordenskonservatoriums aus Troppau (Opava) statt. Die Studenten und Pädagogen werden gemeinsam mit dem Streichquartett der Ostrauer Philharmoniker Werke von Vivaldi, Bach, Franck und weiteren Autoren aufführen. Das Konzert ist für alle offen, die sich für schöne Musik interessieren und die durch ihre Anwesenheit auch die jungen Studenten unterstützen wollen. Der Eintritt ist frei, die freiwilligen Spenden dienen der Förderung eines Schulpatenkindes aus der Ukraine.
Am Samstag, dem 19. November 2011, am Fest der hl. Elisabeth nahm Hochmeister Bruno Platter um 16 Uhr in der Deutschordenskirche in Wien feierlich die Investitur von 11 neuen Familiaren der Ballei Österreich vor. Die Deutschordenskirche, die der hl. Elisabeth von Thüringen geweiht ist und wo es auch ein Reliquienkreuz der Heiligen gibt, ist der Sitz des Hochmeisters und der Provinz Österreich des Deutschen Ordens. Hochmeister Bruno Platter, welcher das Hochamt gemeinsam mit Militärbischof Mag. Christian Werner und Generalsekretär Univ.-Rektor Prof. Dr. Ewald Volgger und weiterer Assistenz feierte, konnte diesmal allein aus Oberösterreich 6 Familiaren aufnehmen. Zahlreiche Gäste versammelten sich in der Kirche: Familiaren, die Familien und Freunde der Kandidaten sowie viele Ordensbrüder aus dem Konvent in Wien. Generalsekretär Volgger sprach in seiner Homilie von der christlichen Berufung nach dem Vorbild der hl. Elisabeth und der „Dienmut", der Tugend des Füreinander.
Am Samstag, den 22.Oktober 2011 nahm Hochmeister Bruno Platter um 18.30 Uhr in der Kirche zum Heiligen Namen Mariens am Forum Trajanum feierlich die Investitur von acht neuen Familiaren der römischen Ballei ad Tiberim vor. Die heilige Messe und die Investitur fanden, wie es in der Ballei bei besonders feierlichen Gelegenheiten üblich ist, in der Kirche des Santissimo Nome di Maria statt. Sie ist jene Zwillingskirche zu Santa Maria di Loreto, die in besonderer Weise mit dem Andenken an den glücklichen Einsatz des von den Türken belagerten Wien verbunden ist. Der Hochmeister, welcher das Hochamt mit P. Alfred Bacher, Generalprokurator des Ordens, und einem römischen Prälaten zelebrierte, sprach in seiner Homilie über die bedeutsame Vergangenheit des Deutschen Ordens und seine vielversprechende Zukunft. Er ging auf die lange Tradition des Ordens ein und verwies auf die über Jahrhunderte hinaus gehende religiöse, sozial-karitative, kulturelle und gesellschaftliche Tätigkeit der Ordensmitglieder. Nach der Ansprache legten die Neufamiliaren ihr Versprechen, sich an die Regeln des Deutschen Ordens zu halten, vor dem Hochmeister ab und nahmen Mantel, Kreuz und Rosenkranz als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zum Orden entgegen.
Das Gedenken der Toten hat im Deutschen Orden von allem Anfang an eine starke Tradition. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts sind in der Ordenskalendarien drei eigene Anniversarien verzeichnet: Jahresgedächtnisse der verstorbenen Eltern der Brüder und Schwestern des Ordens, der verstorbenen Familiaren und Wohltäter und aller verstorbenen Brüder und Schwestern. Anfang November feiert der Orden mit der ganzen Kirche das Allerheiligenfest und den Allerseelengedenktag und auch dabei werden die verstorbenen Ordensmitglieder ins Gebet wieder hineingenommen. Am 1. November Vormittag feiert der Hochmeister in der Ordenskirche das Hochamt vom Fest; am Nachmittag besucht er mit der ganzen Konventsgemeinschaft den Friedhof der Ordenspfarrei Gumpoldskirchen, auf dem sich die Grabstätten der Ordenspriester und der dort verstorbenen Ordensschwestern befinden. Am Freitag nach Allerheiligen versammeln sich die Ordensbrüder mit Prior und Hochmeister an der Spitze gemeinsam mit den Familiaren in der Kapuzinerkirche, um in einem feierlichen Requiem aller im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder des Ordens zu gedenken.
Die diesjährige Investitur von neuen Familiaren der Ballei Deutschland fand wie schon 2006 in Aschaffenburg statt. 12 Familiaren der Ballei Deutschland und eine Familiarin aus der Selbständigen Komturei Alden Biesen waren mit Ihren Familien und Freunden nach Aschaffenburg gekommen, um sich nach einer längeren Vorbereitungs- und Entscheidungszeit durch ein Versprechen an das Familiareninstitut des Deutschen Ordens zu binden und damit Ihre Zugehörigkeit zum Deutschen Orden öffentlich zu bekunden sowie auch Ihre Bereitschaft auszudrücken, diesen in seinen sozialen wie kulturellen Aufgaben zu unterstützen. Viele bereits investierte Familiaren waren allein oder in Begleitung Ihrer Familien gekommen, um bei diesem Ereignis durch ihr Dasein die Freude der Ballei Deutschland über die neuen Mitglieder auszudrücken und diesen auch eine sehr menschliche Aufnahme in den Kreis der Familiaren zu bereiten. Nach einem Empfang im Museum der Stadt Aschaffenburg am Freitag und anschliessender Besichtigung dieses Museums stand der Weihbischof der Diözese Würzburg Ulrich Boom einer feierliche Vesper vor und hielt eine beeindruckende Ansprache, die die Neufamiliaren auf die kommende Investitur einstimmen sollte.
Eines der prachtvollsten Stücke des Kirchenschatzes der Wiener Deutschordenskirche St. Elisabeth, das Pluviale des sogenannten Lehrbachornates, welcher vom Landkomtur der Ballei Franken, Franz Sigismund Adalbert Freiherr von zu Lehrbach (1729-1787), im Jahre 1772 - sicherlich nicht für die Wiener Ordenskirche - gestiftet wurde, war in Würde gealtert und der Zahn der Zeit hatte trotz einer wohl bereits im 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts vorgenommenen (leider wenig sachgemäßen) Ausbesserung, ziemlich an dem kostbaren Gewand genagt. Während die prachtvolle, auf rotem Satin angebrachte goldfarbene Metallstickerei sich, wenn auch ein wenig geschwärzt, in gutem Zustand präsentierte, so wies der silberfarbene Damast, der den Grundstoff des Mantels bildet, doch erhebliche Schadstellen auf, Fäden lagen locker und der Saum war mehr oder weniger franselig. Im Email der prachtvollen, ein Deutschordenskreuz zeigenden Schließe fehlte zudem ein Stück. Der Ornat bot ein derart fragiles Erscheinungsbild, dass man kaum noch wagte, Ihn zu feierlichen Liturgien zu verwenden.