Die kleine Kirche des Troppauer Mutterhauses der Deutschordensschwestern war bis auf den letzten Platz gefüllt. Zahlreiche Menschen hatten es sich nicht nehmen lassen, einer bescheidenen, kleinen, alten Ordensfrau ein letztes Mal Respekt zu erweisen und sich von ihr zu verabschieden. Allen voran der Hochmeister des Deutschen Ordens Bruno Platter, die Generalassistentin Sr. Maria-Regina, begleitet von ihrer Vorgängerin im Amt und der Provinzoberin der Deutschen Schwesternprovinz, nahezu allen Schwestern und Brüdern der Tschechisch-Slowakischen Provinz sowie dem Balleimeister Robert Rác und mehreren Familiaren. Sängerinnen und Sänger des Konservatoriums des Deutschen Ordens, das der Verstorbenen sehr am Herzen lag, umrahmten den Pontifikalgottesdienst feierlich. Der Hochmeister verwies nicht nur auf die Lebensleistung der Verstorbenen, ihre Treue zum Orden und ihren starken Glauben, sondern betonte in seiner Predigt darüber hinaus, dass jede der zuvor im Evangelium gehörten Seligpreisungen wohl auf die Verstorbene anwendbar sei.
Mit einem Dankgottesdienst im Stephansdom gedachte die Erzdiözese Wien des Pontifikates von Papst Benedikt XVI., welches um 20.00 Uhr desselben Abends zu Ende gegangen war. In Gemeinschaft mit dem Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Zurbriggen gedachten zahlreiche Gläubige dieses denkwürdigen Ereignisses. Zum letzten Mal wurde im Hochgebet des Papstes Benedikt XVI. gedacht, bevor nach einigen Minuten der Stille die Pummerin das Ende des Pontifikates verkündete. Worte des Dankes fand der Nuntius in seiner Predigt, indem er die Leitlinien der Botschaften des Hl. Vaters und dessen spirituelle Akzente und Aufbrüche während seines Wirkens als oberster Hirte der Universalkirche anführte. Hörbar bündelte sich dieser ausgesprochene Dank im anhaltenden Applaus der Gottesdienstbesucher, welche der Nuntius abschließend auch zum Gebet um eine gute Wahl und Nachfolge bat.
Der am 11. Februar von Papst Benedikt XVI angekündigte Rücktritt vom Petrusamt hat zutiefst überrascht und betroffen gemacht. Bei allem Zur-Kenntnis-Nehmen der Beschwernisse des Alters hat man mit einem solchen Schritt des Papstes doch nicht gerechnet. In diesem von außerordentlicher Bescheidenheit gekennzeichneten Schritt kommen seine persönliche Größe und insbesondere seine Liebe zur Kirche zum Ausdruck. Sein Pontifikat hat der Kirche neben vielen bleibenden Akzenten insbesondere Enzykliken, Predigten und Ansprachen von großer Dichte und Spiritualität geschenkt.
Vortrag von Weihbischof Dr. Helmut Krätzl am Familiarenconveniat Wien
30.01.2013
Anlässlich des Conveniats der Familiaren der Ballei Österreich am 25. Januar 2013 hielt Weihbischof Dr. Helmut Krätzl einen Vortrag über das Zweite Vatikanum. Viele Confratres waren erschienen um dem Zeitzeugenbericht zu folgen. Weihbischof Krätzl ist bekannt für seine konzilsnahen Erinnerungen als Stenograph und Begleiter von Kardinal König, durch die er das Konzil sachgerecht aus seiner damaligen Wahrnehmung heraus zu deuten und zu aktualisieren imstande ist. Dem Auditorium im Rittersaal des Deutschordenshauses in Wien brachte der emeritierte Wiener Weihbischof nicht nur seine persönlichen Eindrücke aus seiner Studienzeit in Rom nahe, sondern skizzierte auch den Erfahrungs-, Erlebnis- und Hoffnungshorizont der Kirche in der Aufbruchs- bzw. Abbruchstimmung der Konzilsjahre. Wie in allen seinen Vorträgen mahnte er auch diesmal das Bewusstsein ein, dass mit den damaligen wegweisenden Aussagen zu Mensch, Kirche und Dialog nur Anstöße gegeben wurden, die auch heute auf ihre Umsetzung warten und nicht mit der unmittelbaren Nachbereitungszeit der Konzilsbeschlüsse als vollendet angesehen werden dürfen. Weihbischof Krätzl holte den Horizont des Zweiten Vatikanums in die Aktualität der Kirche und legte anhand ihrer brennenden Befindlichkeits- und Identitätsfragen in Glaube und Moral die ideellen Vorlagen der Konzilsdokumente als Richtpfade dar. Ein besonderes Leitbild in den Ausführungen Krätzls war die Forderung nach Autonomie, in der Pastoral am Beispiel der moralischen Selbstverantwortung der Gläubigen, in der Kirchenpolitik am Beispiel einer starken Stimme der Bischofskonferenzen gegenüber Rom.
Mit einem Festgottesdienst beging die Gemeinde Palterndorf am Sonntag, 13. Jänner, den Geburtstag ihres Pfarrers P. Adalbert Zöschg. Unter zahlreicher Teilnahme der Dorfbewohner feierte der Jubilar in Anwesenheit des Hochmeisters und Prior Johannes Kellner sowie einiger Mitbrüder.
Am Freitag der zweiten Adventswoche gab das Ordenskonservatorium Troppau sein traditionelles Weihnachtskonzert in der Kirche St. Elisabeth. Unter der Führung von Frau Direktor Bláhova haben sich wieder Solisten, Studenten und Pädagogen der Fachschule für Kirchenmusik des Ordens nach Wien begeben, um Auszüge aus dem repräsentativen Repertoire des Lehr- und Konzertbetriebes zum Besten zu geben. Gemeinsam mit der Janáček Philharmonie Ostrava gelangte eine große Auswahl an Chor- bzw. Kammerwerken und Solostücken der Arbeiten von Buxtehude, Bach, Händel, Fauré und anderen zur Aufführung. Dem zahlreich erschienenen Publikum wohnten auch viele Familiaren des Ordens bei, die im Anschluss an die Aufführung ihr monatliches Conveniat abhielten.