"Asche auf mein Haupt" – oft so leicht dahin gesagt, bei einem Missgeschick oder kleineren Verwerfungen. "Asche auf mein Haupt" – das heißt so viel wie: Okay, ich war's. Ich stehe zu meiner Schuld. Mit Asche an der Stirn in Form eines Kreuzes beginnt die österliche Bußzeit. Als Zeichen, dass es etwas zu bereinigen gibt. Schuld, Versagen, Schwächen. Das Aschekreuz erinnert, aber es erdrückt nicht. Österliche Bußzeit heißt nämlich nicht, sich trübsinnig in eigenen Schuldgefühlen verstricken und an nichts anderes mehr denken. Österliche Bußzeit heißt innerliche Befreiung: von alten, oft selbst auferlegten Zwängen und von allem, was uns schuldbedingt klein macht. Österliche Bußzeit heißt Aufbruch zum eigentlichen Leben. Gott hat den Weg dafür schon frei gemacht, hat unsere Schuld beglichen – am Kreuz. Andrea Wilke
anlässlich des 830-Jahr-Jubiläums des Deutschen Ordens
7. Februar 2021
Hochwürdigster Hochmeister und Generalabt!
Hochwürdige Mitbrüder,
ehrwürdige Brüder und Schwestern des Deutschen Ordens!
Liebe Familiarinnen und Familiaren!
Meine Brüder und Schwestern im Herrn!
Sehr gerne wäre ich heute Ihrer Einladung gefolgt, um mit Ihnen in der Deutschordenskirche St. Elisabeth an diesem historischen Tag die hl. Messe zu feiern. Wenn heute auch die bekannten Gründe sanitärer Art meine persönliche Anwesenheit verhindern, so will ich Ihnen doch auf diese Weise in dieser Stunde geistig und geistlich besonders nahe sein.
Am 6. Februar 1191, also fast auf den Tag genau vor 830 Jahren, hat Papst Clemens III. mit dem Schreiben „Quotiens postulatur“ die Hospitalbruderschaft der Deutschen von der Kirche St. Mariens in Jerusalem unter den besonderen Schutz des Heiligen Stuhls genommen und damit einen wesentlichen Beitrag zum Entstehen des Deutschen Ordens geleistet. Im Jahr zuvor hatten Kaufleute aus Lübeck und Bremen während des Dritten Kreuzzuges aus den Segeln ihres Schiffes ein Feldlazarett errichtet, um sich der Kranken und Verwundeten vor Akkon annehmen zu können.
Mitleid und das Vorbild des barmherzigen Samariters bewogen sie dazu, inmitten von Krieg, Krankheit und Tod die Liebe Gottes spürbar werden zu lassen. Das Bild von der Kirche alsFeldlazarett, welches der Heilige Vater Papst Franziskus, den in Österreich zu vertreten ich die Ehre habe, immer wieder verwendet, führt den Deutschen Orden an seine Ursprünge zurück: ein praktischer Glaube, der Not sieht und der versucht, diese Not mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu lindern. Das Ordensmotto „Helfen und heilen“ bringt diesen Gedanken eindrucksvoll zum Ausdruck: Die Liebe hilft, und nur die Liebe heilt.
Aus Anlass des 800-Jahr-Jubiläums vor nunmehr 30 Jahren hat der heilige Papst Johannes Paul II. im Februar 1991 Worte gesprochen, die gerade in der gegenwärtigen Covid-19-Pandemie besonders aktuell zu sein scheinen: „In unseren Tagen läuft die Menschheit Gefahr, in Besitz, Wissen und Macht Sicherheit zu suchen. Durch das Zeugnis eures Lebens, das ihrChristus geweiht habt, fordert ihr diese falsche Sicherheit heraus. Ihr gebt ein beredtes Zeugnis dafür, dass Christus allein ‚der Weg, die Wahrheit und das Leben‘ ist“ (Johannes Paul II., Ansprache an den Deutschen Orden anlässlich seines 800jährigen Jubiläums, Rom, 11. Februar 1991).
Hochwürdigster Hochmeister, meine lieben Brüder und Schwestern!
Der, der heute Petrus ist, unser geliebter Heiliger Vater Papst Franziskus, hat mich beauftragt, die gesamte Gemeinschaft des Deutschen Ordens anlässlich des heutigen Jubiläums seiner besonderen geistlichen Nähe zu versichern und Ihnen allen seinen Apostolischen Segen zu überbringen. Als Vertreter des Heiligen Vaters in Österreich darf ich Ihnen allen für Ihr Zeugnis großherziger Gottes- und Nächstenliebe danken und Sie bitten, nicht müde zu werden in Ihrem so wertvollen Dienst.
Möge die Jungfrau Maria, Unsere Liebe Frau vom Deutschen Haus in Jerusalem, gemeinsam mit den heiligen Ordenspatronen Elisabeth, Georg und Helena, die alle auf dem wunderschönen, von Tobias Pock gemalten Hochaltarbild der Wiener Deutschordenskirche dargestellt sind, Sie immer mit ihrer Fürsprache begleiten und ihren Dienst fruchtbar machen zur Ehre Gottes und für das Heil der Seelen.
Ad multos et felices annos!
+ Pedro López Quintana
Apostolischer Nuntius
Gründungsfest des Deutschen Ordens - 830 Jahre Päpstlicher Schutz
07. Februar 2021
Anlässlich des Gründungsfestes des Deutschen Ordens feiert der Hwst. H. Hochmeister aus der Deutschordenskirche St. Elisabeth in Wien ein Pontifikalamt. Gleichzeitig feiert der Deutsche Orden den Jahrestag, an dem Papst Clemens III. vor 830 Jahren den Orden am 06. Februar 1191 unter den Schutz des Heiligen Stuhls nahm.
Das Pontifikalamt wird am Sonntag 07. Februar 2021 um 11.00 Uhr live übertragen. Den Link zum Livestream finden Sie unterhalb des Bildes.
Im frühen 13. Jahrhundert erfuhr der Deutsche Orden sowohl vonseiten des römisch-deutschen Kaisers als auch des Papstes zahlreiche Privilegierungen. Es ist maßgeblich auf Hochmeister Hermann von Salza zurückzuführen, dass der Orden den Kontext der damaligen Zeit (Hospitaldienst, Kreuzzugsbewegung) sowohl vor dem Reich als auch der Kirche zu seiner Besserstellung nutzen konnte. Aus der Masse an urkundlich festgehaltenen Rechtsakten fallen insbesondere die Begünstigungen des Papstes Honorius III. auf. Von ihm haben sich insgesamt über 110 solcher Dokumente überliefert. Darin bestätigte er dem Orden alle von seinen Vorgängern gewährten Privilegien und fügte selbst 37 neue hinzu.
Ich bin Deine Freude - fürchte Dich also nicht,froh zu sein!
Ich bin in Deiner Not; denn ich habe sie selbst erlitten.
Ich bin in Deinem Tod; denn heute, als ich geboren wurde, begann ich mit Dir zu sterben.
Ich gehe nicht mehr weg von Dir. Was immer Dir geschieht, durch welches Dunkel Dein Weg Dich auch führen mag - glaube, dass ich da bin! Glaube, dass meine Liebe unbesiegbar ist!
Dann ist auch Deine Nacht Heilige Nacht. Dann zünde getrost die Kerzen an - sie haben mehr recht als alle Finsternis.
Zwischen 1204 und 1206 erhielt der Deutsche Orden als Schenkung von Herzog Leopold VI. dasjenige Grundstück, auf dem sich heute das Deutsche Haus befindet. Ab 1258 wurde das Areal von mehreren Bränden heimgesucht, lediglich der romanische Glockenturm blieb dabei verschont. 1326 begann der Bau einer neuen gotischen Kirche, die Konsekration unter dem Patrozinium der Heiligen Elisabeth von Ungarn erfolgte vor genau 625 Jahren am vierten Adventssonntag 1395. Ab 1864 ließ der Landkomtur Eugen Wilhelm Graf von Haugwitz die Kirche dann regotisieren. Anlässlich dieser Regotisierung wurde auch ein Retabel aus dem 16. Jahrhundert im Chor der Kirche aufgestellt: Es handelt sich dabei um ein flämisches Flügelretabel mit geschnitztem Schrein und bemalten Flügeln, dessen Fertigung vermutlich auf 1520 zu datieren ist. Diese beiden Jubiläen bewegten den Hochmeister des Deutschen Ordens und die Brüder der Ballei Österreich am 19. Dezember 2020 den Festgottesdienst aus der St. Elisabethkirche live auf Youtube zu übertragen.
Das Hochmeisteramt verzichtet auch in diesem Jahr weitgehend auf das Versenden von Weihnachtswünschen per Post. Die daraus resultierende Kostenersparnis soll einem guten Zweck zukommen. In diesem Jahr wird das Hochmeisteramt daher € 1.500 an die Reitfreizeit der DO-Seelsorge spenden. Falls Sie dieses Projekt auch unterstützen möchte, können Sie das gern tun über das Konto:
Suchthilfeförderverein des Deutschen Ordens
IBAN: DE84 7509 0300 0002 1241 73
BIC: GENODEF1M05 (Liga Bank)
Näher Informationen zur Reitfreizeit finden Sie in der Detailansicht dieses Artikels. In Projekten wie diesen findet das Ordensmotto „Helfen und Heilen“ einen konkreten Niederschlag. Vergelt’s Gott, allen die mithelfen, es zu ermöglichen.
Eine gesunde und gesegnete Adventzeit wünschen
Hochmeister Frank und das Team des Hochmeisteramts