Professjubiläen in der deutschen Schwesternprovinz
In seiner Predigt würdigte der Hochmeister den tragenden und aufbauenden Einsatz der Schwestern, welcher nach dem Zweiten Weltkrieg durch Jahrzehnte an ihren Wirkungsstätten im Auftrag des Ordens und im Zeichen der gelebten Nächstenliebe erbracht wurde. Insbesondere verwies er dabei auf die Apostolische Konstitution „Vultum Dei Quaerere“ vom 29. Juni 2016, in der Papst Franziskus das kontemplative Ordensleben würdigte und auf einige Aspekte dieser besonderen Berufung aufmerksam machte. Der Hochmeister betonte dabei die Wichtigkeit von persönlicher Einkehr und Rückschau, um gerade bei Rückgang des aktiven Dienstes im persönlichen Gebet und der Meditation das Glaubensleben immer wieder zu überprüfen und neu auszurichten.
Aufgrund der nach wie vor andauernden baulichen Umgestaltung der Klosterkirche St. Nikola fand das Festhochamt heuer abermals in der Stadtpfarrkirche St. Paul in Passau statt, unter musikalischer Gestaltung der Chorgemeinschaft St. Nikola. Im Rahmen des Festgottesdienstes wurde auch Domkapitular Msgr. Helmut Reiner aufgrund seiner langjährigen pastoralen Dienste für die Deutschordensschwestern in Passau mit dem Verdienstkreuz des Deutschen Ordens ausgezeichnet.
Den Ausklang prägte erneut die großgeschriebene Gastfreundschaft der Schwestern im Provinzhaus St. Nikola. Dazu kam auch eine Lesung aus dem im Jahr 2015 von Sr. Mirjam Müller publizierten Jubiläumsbuch „70 Jahre Deutschordensschwestern im Kloster St. Nikola Passau. 70 Jahre Vertreibung der Deutschordensschwestern aus dem Sudetenland“. Darin finden sich neben der Geschichte des aktuellen Provinzhauses und der Schwesternprovinz auch die Erinnerungen vieler Schwestern, welche Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren mussten. Alle vier Jubilarinnen des heurigen Jahres trugen auch mit ihrem Lebenszeugnis zu diesem Buch bei. Daraus lasen sie dem dazu in den Räumen der Fachakademie zusammengekommenen Publikum ihre eindrücklichsten Erlebnisse vor.