P. Robert Schälzky 61. Hochmeister des Ordens – 24. März 1936
Robert Schälzky wurde am 13.8.1882 in Braunseifen geboren. Mit 20 Jahren trat er nach dem Abitur in den Deutschen Ritterorden ein. Sein Onkel, der spätere Bischof und Hochmeister, Norbert Klein, war zu diesem Zeitpunkt Stadtkaplan in Troppau. Nach Studien in Brixen erfolgte am 15. September 1906 die feierliche Profess in Troppau und am 29. Juni des darauffolgenden Jahres die Priesterweihe im Dom zu Brixen. Stets sehr politisch interessiert und engagiert, gehörte er 1918 zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern der „Deutschen Christlichen Volkspartei“, deren Landesobmann er wurde. Von 1920-1925 war er als Abgeordneter im Prager Parlament und hat sich hier vor allem sozialpolitisch betätigt. Nachdem der Heilige Stuhl die parlamentarische Betätigung von Ordenspriestern untersagt hatte, musste er seine Funktionen schweren Herzens aufgeben. Durch Vorträge erreicht er aber noch immer viele Menschen und ist außerordentlich umtriebig. Im Dezember 1929 wurde der Dechant in Freudenthal, der Residenz seines hochmeisterlichen Onkels. Das Generalkapitel wählt ihn im Jahr 1932 zu einem der Generalräte des Ordens, bereits seit 1930 ist er Generalökonom.
Als er 1936 Hochmeister wurde, war der Aufstieg des Nationalsozialismus nicht mehr aufzuhalten. Nach dem sogenannten „Anschluss Österreichs“ wurde der Orden am 1. September 1938 in Österreich und schließlich am 27. Februar 1939 auch in der Tschechoslowakei aufgelöst und enteignet, wogegen alle Bemühungen des Hochmeisters nichts halfen. Die hochmeisterliche Residenz musste er verlassen, wurde zwischenzeitlich in einem Forsthaus untergebracht und übersiedelte schließlich in den Konvent in Troppau. Er litt darunter, die ihm anvertraute Gemeinschaft nicht führen zu können. Das Kriegsende erlebte er in Langendorf. Unmittelbar nach der Kapitulation Deutschlands begann der Hochmeister um die Rückübertragung der enteigneten Besitzungen zu kämpfen und die Situation der Brüder und Schwestern zu erleichtern, zu einem geordneten, wenn man so will „normalen“ Ordensleben zurückzukehren, erschwert durch die neuen Machthaber, die ihn zeitweise sogar inhaftierten. Gesundheitlich schon sehr angeschlagen teilt er das Los der Vertreibung, das so viele Brüder und Schwestern traf. Unter ärmlichsten Bedingungen versuchte er den Orden von Wien aus zu leiten. Während einer Visitation starb er am 26. Januar 1948 am Ende seiner Kräfte in Lana und wurde dort beigesetzt.