Investitur in Hamburg
In einem beindruckenden Festhochamt im Dom St. Marien zu Hamburg sind insgesamt 14 Neufamiliaren aus 7 Komtureien in die Familiarengemeinschaft aufgenommen worden. Zur Aufführung gelangte die Schubert-Messe in B-Dur unter der Leitung von Prof. Eberhard Lauer. In seiner Predigt nahm der Hochmeister das Gleichnis des barmherzigen Samariters auf: „Wenn ich einem Menschen auf die Beine helfe, ist es, als ob ich Christus auf die Beine helfe“. Jedoch sei der Orden kein Sozialverein, betonte er. Wer in der Gemeinschaft des Deutschen Ordens als Priester, Ordensfrau oder Laie tätig werden möchte, stelle sich einem hohen Anspruch: Vorbild sein, das Kreuz tragen, ritterliche Tugenden leben und „nicht anderen die Verantwortung zuschieben, sondern selber zupacken, wie es unsere Gründungsväter mit ihrem Feldlazarett getan haben“.
Etwa 270 Brüder, Familiaren und Gäste feierten dieses Investiturfest als Höhepunkt der mehrtätigen Feierlichkeiten mit. Diesem Fest wohnten auch viele Mitglieder der befreundeten Ritterorden, des Souveränen Malteserordens, des Johanniterordens sowie des Ordens der Ritter vom Hl. Grab zu Jerusalem bei. Eine große Ehre bedeutete die Teilnahme des Ritterlichen Deutschen Ordens Ballei Utrecht.
Bei der Gestaltung dieser Investitur stand die Idee Pate, die Geschichte des Ordens an einigen Stationen symbolhaft zu verdeutlichen. Zum einen war es den Gastgebern wichtig aufzuzeigen, dass der Deutsche Orden als Hospitalgemeinschaft mit seinem Auftrag an den Ort gehört, an dem das Elend das Leben der Menschen regiert. Die Vorabendvesper fand in der Josephskirche statt, welche inmitten der Straßen von St. Pauli steht. Dass St. Joseph auf der Großen Freiheit dabei zugleich die älteste Hamburger katholische Kirche ist und zugleich als Mutterkirche des Nordens gilt, soll nicht unerwähnt bleiben. Die Geschichte des Ordens hat darüber hinaus durch das tatkräftige Handeln von Lübecker und Bremer Kaufleuten begonnen, die mit ihren Schiffen während des dritten Kreuzzuges nach Akkon gesegelt waren. Lübeck liegt auf dem Komtureigebiet der Komturei „An Elbe und Ostsee“ und die Schiffe prägen seit eh und je das Bild der Stadt Hamburg und förderten ihre Weltoffenheit. So ist das Begrüßungsfest der Investitur ganz bewusst auf ein Schiff, der Rickmer Rickmers, gelegt worden; gleichsam als Erinnerung an den Ausgangspunkt des Ordens und an den weltweiten Auftrag, in dem er steht. Der Ort des Mariendoms schließlich brachte die Verehrung des Ordens zum Ausdruck, mit der sich die Gemeinschaft seit jeher unter den Schutz der Gottesmutter gestellt und sie um ihre Fürsprache gebeten hatte.