Generalökonomen der Ordensgemeinschaften tagten in Rom
8.-9.03.2014
Bereits im Eröffnungsreferat des Sekretärs der Kongregation, Erzb. José Rodriquez Carballo OFM, wurde nicht nur deutlich, dass die Verwaltung der irdischen Güter der Kirche unter Papst Franziskus eine neue Betrachtung erfahre, insbesondere hinsichtlich der Transparenz des Wirtschaftsgebarens aber mehr noch, was den Einsatz dieser Güter im Dienst der Kirche, also für die Armen und an den Rand gedrängten beträfe, für eine gelebte und zielgerichtete Caritas, die nicht in die Beliebigkeit der Kirche gestellt sei, sondern göttlicher Auftrag. Der Erzbischof, und nach ihm nahezu alle Referenten und Referentinnen, machte deutlich, dass die Frage der zeitlichen Güter, die der Kirche, den Orden, den Instituten nur zur Verwaltung überlassen sind und eigentlich den Armen gehören, im Tiefsten immer auch eine spirituelle Frage sein müsse. Es gelte sich auch im wirtschaftlichen Tun, trotz betriebswirtschaftlicher Notwendigkeiten, stets des Sendungsauftrages der Kirche bewusst zu sein, die christlichen Werte und Grundlagen auch im täglichen Arbeiten, im Umgang mit den uns anvertrauten Menschen umzusetzen und zu leben. Universitätsprofessoren und Ordensobere referierten in den folgenden Sektionen der Tagung über die Theorie der Verwaltung im Einklang mit Kirchen- und Staatsrecht aber vor allem auch über persönliche Erfahrungen aus teilweise weltumspannenden Gemeinschaften. Besondere Aufmerksamkeit und Applaus wurde dem Vortrag von Prof. Zamagni aus Bologna zuteil, der unter Bezug auf Don Bosco und die Enzyklika Papst Benedikts XVI. „Caritas in veritate“ vor allem auf die ethische Verantwortung der Wirtschaft und in der Ausbildung von Wirtschaftswissenschaftler verwies.
Die beiden Tage, von SimultandolmetscherInnen in vier Sprachen begleitet, waren nicht nur inhaltlich interessant und informativ, sondern auch beredtes Zeugnis für die Vielfalt und Buntheit der Kirche, die sich auch in den gemeinsamen Liturgien verbunden wusste. In den Pausen konnte man in persönlichen Gesprächen nicht nur Weltkirche unmittelbar erleben, sondern auch tröstlich erfahren, dass die Herausforderungen und Schwierigkeiten im Umgang mit den uns anvertrauten Gütern und Werken, im Versuch, den Ursprungscharismen der jeweiligen Gemeinschaften, der eigenen Berufung aber auch den Notwendigkeiten der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gerecht zu werden, sich letztlich recht ähnlich sind.