„Die Sehnsucht nach dem DU“

„Lange Nacht der Kirchen“ auch in St. Elisabeth

31.05.2010

Auch in der Deutschordenskirche St. Elisabeth gab es zahlreiche Veranstaltungen zur „Langen Nacht der Kirchen", die heuer bereits zum sechsten Mal in Wien und mittlerweile auch in zahlreichen Pfarren am Land mit großem Erfolg durchgeführt wurde.

Ein abwechslungsreiches Programm mit Gebet, Musik und Diskussion lud bis Mitternacht zum Besuch der Kirche ein. Den Anfang machte der Konvent der Brüder des Deutschen Ordens mit der gemeinsamen Vesper, dem Abendlob der Kirche. Anschließend brachte das „Consortium Margaritari", ein Wiener Ensemble für Alte Musik, Werke des 12. bis 17. Jahrhunderts zu Gehör. Die Ungarische Gemeinde, die seit vielen Jahrzehnten in unserer Kirche ihre Gottesdienste feiert, lud unter dem Motto „Daloljatok az ùrnak" zum Gotteslob ein: ein ungarischer Chor interpretierte Motetten und Psalmen aus dem Werk Franz Liszts.

Starke aktuelle Bezüge standen im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion, die zahlreiche Zuhörer in die überfüllte Kirche lockte: mit Weihbischof em. DDr. Helmut Krätzl diskutierten Staatssekretärin Christine Marek, die Vorsitzende der Plattform „Wige", die sich für wiederverheiratete Geschiedene in der Kirche engagiert, Karin Mattes-Kiselka, die Leiterin des Instituts f. Praktische Theologie der Universität Wien, MMag. Dr. Regina Polak, der Präsident des kath. Familienverbandes, Prof. Dr. Clemens Steindl FamOT sowie Dr. Rainald Tippow, Leiter des Bereichs Pfarrcaritas in der Caritas der Erzdiözese Wien, unter dem Motto „Die Sehnsucht nach dem DU hört niemals auf" über die Themenbereiche Familie, Trennung, Scheidung, Wiederverheiratung. Die Aktualität des Themas wurde überdeutlich, als Moderatorin Andrea Geiger zu Beginn der Diskussion um Handzeichen aus dem Publikum bat, wer in seinem persönlichen Umfeld mit Menschen zu tun habe, die in Trennungssituationen leben: Kaum eine Hand blieb unten...

Nach einem „Politischen Nachtgebet", das besonders die Situation der Kinder und der Familien in unserer Gesellschaft in den Blick nahm, klang der Abend musikalisch aus: Lévay Tibor begleitete Sängerinnen und Sänger der Wiener Volksoper an der Orgel der Deutschordenskirche.

Noch lange nach der „Langen Nacht" blieben Veranstalter und Interpreten beisammen und zogen ein überaus positives Resümee.

fr. Hans-Ulrich Möring OT

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