Symposium „Tannenberg 1410“
Die Aktualität der Fragestellungen zeigt sich nicht zuletzt auch an der prominenten Teilnehmerschaft des Symposiums und an den lebhaften Diskussionen im Anschluss an die jeweilige Vorträge. Der Einladung seiner Exzellenz, des Hochmeisters des Deutschen Ordens, Dr. Bruno Platter, folgten internationale Vortragende und Gäste, deutschsprachiger, aber auch zur großen Freude der Austragenden, polnischer Herkunft, mit dem Botschafter der Republik Polen, Exzellenz Dr. Jerzy Margański, an ihrer Spitze. Die Wissenschaftler aus Deutschland (Arnold, Militzer), Schweden (Ekdahl) und Polen (Samsonowicz) verstanden es, die gut 80 Zuhörer mit ihren Ausführungen zu fessln, dabei den Orden im Vorfeld der Schlacht, die Schlacht selbst, deren Rezeption bis in die heutige Zeit und die heutige Sicht auf den mittelalterlichen Orden zu beleuchten. Dadurch verdeutlicht sich einmal mehr der Wunsch nach einer objektiven Aufarbeitung, nach einer gemeinsamen Rezeption der Geschichte, die doch noch immer sehr stark durch den Roman „die Kreuzritter" von Sienkiewicz geprägt ist. In diesem Sinne standen auch die Grußworte des Direktors des Wissenschaftlichen Zentrums der Polnischen Akademie für Wissenschaften, Prof. Dr. Dybaś, ebenso wie das des Vertreters der Akademie der Wissenschaften Österreichs, Prof. Dr. Bruckmüller. Die Einführung in das Thema nahm einer der profundesten Kenner der Ordensgeschichte und Gründungsmitglied der vor genau 25 Jahren in Wien gegründeten Internationalen Historische Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens, Prof. DDr. Udo Arnold, vor.
Das Tannenberg Symposium spannte einen weiten Bogen von den Anfängen des Ordens in Preußen, über Blütezeit und beginnenden Niedergang hin zu den Medien unserer Tage. Wenn eine Schlacht nach 600 Jahren nicht mehr teilt, sondern im Bestreben eint, Geschichte objektiv zum Leben zu erwecken, dann hat selbst so ein grausames Ereignis noch etwas Positives, kann ein Beitrag zur Völkerverständigung sein. Dafür allen Referenten und Teilnehmern ein herzlicher Dank!
Florian Schramm, Mitarbeiter DOZA
Wie kommt es, dass eine mittelalterliche Schlacht - selbst wenn diese als eine der größten des Mittelalters zu bezeichnen ist - noch 600 Jahre später die Wissenschaft derart beschäftigt, dass sich ein Symposium ausschließlich ihrer annimmt? Eine Reihe namhafter Wissenschaftler versuchte sich der Gesamtheit des Themas in profunder Weise zu nähern, welches heute noch immer im Bewusstsein präsent ist.