Erinnerungen an Mons. Dr. Antonín Huvar, Fam.OT
In den ersten Jahren seiner Gefangenschaft ist es ihm sogar gelungen, aus dem Gefängnis einige Nachrichten über die Bedingungen in den tschechoslowakischen Kerkern durch verschiedene "Schmuggler" an den Vatikan zu schicken. Auch deswegen und aufgrund seiner kompromisslosen Ablehnung des kommunistischen Regimes wurde er von den Aufsehern unmenschlich behandelt und oft auch gequält. Nach 10 Jahren wurde er freigelassen, aber es wurde ihm nicht erlaubt, als Priester zu wirken. In dieser Zeit arbeitete er bei der Staatsfischerei in Olmütz. Im Zusammenhang mit dem s.g. "Prager Frühling" bekam er die staatliche Erlaubnis, wieder als Priester zu wirken und widmete sich erneut der Jugendarbeit. 2 Jahre durfte er sogar auf der Theologischen Fakultät in Olmütz dozieren. Die Erlaubnis wurde ihm nach dem Abbruch der Reformen und nach der russischen Okkupation der Tschechoslowakei (1968) wieder entzogen. Bis zum definitiven Fall des Kommunismus (1989) arbeitete er bei verschiedenen Verkehrsbauten in Nordmähren, immer von der Polizei beobachtet. Das hinderte ihn nicht, weiter unermüdlich mit der Jugend zu arbeiten. Hubar schrieb auch verschiedene Studien und Vorlesungen über die Kindererziehung und über die Pfadfinderbewegung. Oft leitete er auch Exertitien für die Jugendlichen, was in der kommunistischen Tschechoslowakei immer eine gewisse Gefahr bedeutete.
Nach dem Jahr 1989 konnte Huvar wieder legal als Priester wirken. Er wurde erster Dozent der Pädagogik und Katechetik an der erneuerten Theologischen Fakultät in Olmütz. Seine Vorlesungen und Bücher wurden nicht nur in Tschechien, sondern auch im Ausland herausgegeben. Im Frühjahr 1994 wurde er in das Institut der Familiaren des Deutschen Ordens aufgenommen. Aufgrund seiner festen moralischen Integrität und Authentizität und seiner tiefen Religiosität erfreute er sich nicht nur in der katholischen Öffentlichkeit großer Wertschätzung. Im Jahr 2000 bekam er von dem damaligen Staatspräsidenten Václav Havel für seine großen Verdienste um Demokratie und Menschenrechte eine hohe staatliche Auszeichnung. Mons. Huvar starb am 22. September nach einer längeren Krankheit in Nový Jičín. R.I.P.