Hochfest Unserer Lieben Frau vom Deutschen Haus in Jerusalem
29.01.2010
Am Sonntag, dem 7. Februar, zelebriert Hochmeister Dr. Bruno Platter um 9.00 Uhr in der Ordenskirche St. Elisabeth das Hochamt vom Gründungsfest des Deutschen Ordens: zur Mitfeier ergeht an alle Interessierten eine herzliche Einladung!
Der Deutsche Orden entstand 1189/90 vor Akkon im Heiligen Land während des dritten Kruzzuges. Als die Hafenstadt Akkon durch christliche Truppen belagert war, gründeten Bürger aus Lübeck und Bremen ein Zeltspital aus Schiffsegeln, in dem sie vor allem die von Seuchen betroffenen Kreuzfahrer und die kranken Pilger gepflegt haben. Dieses Hospital blieb über die Belagerung hinaus erhalten und bei ihm entstand zunächst eine kleine Bruderschaft unter der Leitung eines gewissen Meisters Sibrand. Am 6. Februar 1191 stimmte Papst Clemens III. der Gründung zu und nahm die kleine Gemeinschaft unter den Schutz der Kirche. Das Hospital zog nach der Einnahme von Akkon in die Stadt und übernahm einen festen Baukomplex in der Nähe eines Tores an der Stadtmauer. Bis 1196 entstanden fünf weitere Häuser im Heiligen Land, darunter die mächtige Burganlage Montfort. Später übernahmen die Brüder auch das Spital in Jerusalem mit einer Marienkapelle: hier liegt der Ursprung der Benennung Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem.
Im Frühjahr 1198 wurde der Orden in einen Ritterorden umgewandelt; er erhielt zur Johanniterregel für die Krankenpflege zusätzlich die Templerregel. Zur Aufgabe der Versorgung der Pilger, Kranken und Bedürftigen trat nur der Kampf für den Glauben. Diese zwei Elemente haben den Deutschen Orden in der ganzen Geschichte geprägt. Auch heute sieht der Orden seine Aufgabe im Mildern der Not, in der Pflege der Kranken und Alten; die Ritterschaft heute wird als "der Einsatz für Christi Reich, der Schutz der Wehrlosen, die Hilfe für die Misshandelten, Bedrängten, Verachteten und Notleidenden" verstanden (Prolog zu Ordensregeln 12).